Samstag, 15. Oktober 2011

Gay Bar

Diese Woche war natürlich wie immer actiongeladen und reich an Stoff für Gespräche, Bücher und Therapiestunden.
Aber ich möchte nun nicht so viel über die Arbeit erzählen, da wir diese Woche nur drei Tage arbeiten mussten, da wir durch die Sukkot-Feiertage frei hatten.
Und was macht man an so einem langen Wochenende? Na klar, man geht aus.
Also hinein ins bunte Leben Tel Avivs.
Dann ohne Eintritt zu bezahlen in den Breakfast Club, der leider anfangs so leer und aufregend war, wie man es sonst nur in deutschen Eckkneipen seit dem Rauchverbot kennt.
Aber da Geduld und Standfestigkeit bekanntermaßen die Tugenden meiner Kumpanen Matthias und Peter und eben auch mir sind, blieben wir bis auf weiteres in der dem Club angeschlossenen Kneipe. Da nach 45 Minuten immer noch die Stimmung auf deutschem Eckkneipenniveau war, entschlossen wir uns den Platz zu räumen und den verfrühten Heimweg anzutreten. Waren wir naiv.
Wir sind nämlich mitten in eine Party der Tel Aviver Schwulen- und Lesbenszene reingeschlittert.
Davon lassen wir uns natürlich nicht beirren und haben das gemacht, was man in Diskotheken eben macht: Tanzen. Und ja, ich wurde gefragt, ob ich straight (d.h. Hetero) bin, und ja ich wurde von Männern angetanzt. Aber von den hübschen.

An dem Abend haben wir sehr viele nette Menschen kennengelernt, die ganze Szene war sehr freundlich und hilfsbereit. Vor allem aber waren sie fröhlich und haben ausgelassen und unverkrampft das Leben gefeiert.

In Israel haben Homosexuelle keinen leichten Stand. Die Folgen des „Sich Outen“ sind hier weit schwerwiegender als beispielsweise in der Bundesrepublik.
Was nicht schwer vorzustellen ist, wenn man sich bewusst macht, dass dies eine kaum säkularisierte Gesellschaft ist, in der die Religion eine sehr hohe Rolle spielt. Dennoch ist Tel Aviv, weltweit eine Art homosexuelle Hochburg, was sehr vielen Menschen missfällt, die Tel deswegen auch das Tel-Aviv-land nennen. Und damit nicht nur Homosexuelle, sondern auch unkeusche Verhaltensweisen und die Missachtung des Shabbats einbeziehen.


Nächste Woche werden die Mitfreiwilligen Caspar und Ilka in der Nähe von Haifa besucht, was mit Sicherheit auch wieder viel Stoff für Gespräche, Bücher und Therapiestunden liefern wird.


Alles Gute nach Deutschland,
Lehitra´ot
Johannes

1 Kommentar:

  1. "und ja ich wurde von Männern angetanzt. Aber von den hübschen." haha :D

    ich liebe deinen blog übrigens :)

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